Die Minipille ist ein hormonelles Präparat, das Frauen zur Verhütung (Kontrazeption) einer ungewollten Schwangerschaft einnehmen. Im Unterschied zu der herkömmlichen Mikropille als einem Östrogen-Gestagen-Kombinationspräparat enthält die Minipille ausschließlich ein Gestagen als Wirkstoff. Dieses Gestagen sorgt dafür, dass sich der Schleimpfropfen im Gebärmutterhals (Zervixschleim) verfestigt, sodass keine Spermien in die Gebärmutter vordringen können. Zusätzlich bewirkt das Gestagen einen unzureichenden Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Dadurch ist es für ein eventuell doch befruchtetes Ei nur schwer möglich, sich einzunisten. Das Minipillen-Präparat Cerazette unterdrückt zusätzlich den Eisprung.
Gestagene sind auch unter dem Namen Gelbkörperhormone oder Schwangerschaftshormone bekannt. Sie gehören wie das Östrogen zu den weiblichen Geschlechtshormonen, die vor allem im Eierstock produziert werden. Als Hormone sind Gestagene sogenannte Botenstoffe des Körpers. Sie übermitteln Informationen an spezifische Andocksteckstellen (Rezeptoren) in den Zellen. Diese "lesen" die Botschaften "aus" und setzen bestimmte biochemische Reaktionen in Gang. Das natürliche Gestagen im Körper der Frau heißt Progesteron.
Der natürliche Zyklus der Frau unterteilt sich in drei Phasen:
Tag eins des Zyklus ist der erste Tag der Regelblutung (Menstruation). Diese setzt ein, wenn es nicht zu der Befruchtung einer Eizelle gekommen ist. Bei der Menstruation wird die Gebärmutterschleimhaut zusammen mit der unbefruchtet gebliebenen Eizelle abgestoßen und durch die Scheide abgeleitet. Die Dauer und die Stärke der Menstruation sind meist sehr unterschiedlich. In der Regel dauert sie drei bis sieben Tage an.
Zeitgleich bereitet sich der weibliche Körper auf den nächsten Eisprung vor. Das follikelstimulierende Hormon (FSH) regt im Eierstock das Wachstum von Östrogen produzierenden Eibläschen (Follikeln) an. Das Östrogen sorgt dann für den erneuten Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Am Ende dieser Phase steigt der Östrogenspiegel sprunghaft an ebenso wie die Konzentration des luteinisierenden Hormons (LH). Es kommt zum Eisprung und die zweite Zyklushälfte beginnt.
Dabei erfolgt die Freisetzung der nun reifen Eizelle aus dem Follikel in den Eileiter, diese ist für maximal 24 Stunden befruchtungsfähig. Die Reste des Follikels wandeln sich unter dem Einfluss von LH in den so genannten Gelbkörper (Corpus luteum), der das Gestagen Progesteron produziert. Das bereitet die Schleimhaut der Gebärmutter auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Die aufgebaute Schleimhaut ist dadurch optimal durchblutet und mit Nährstoffen versorgt.
Bleibt die Befruchtung der Eizelle aus, stellt der Gelbkörper seine Funktion ein und die Menstruation beginnt. Kommt es jedoch zu der Befruchtung einer Eizelle, steigt der Östrogen-Spiegel weiter an. Das verhindert das erneute Heranreifen einer Eizelle. Gleichzeitig unterbindet das Gestagen Progesteron weitere Eisprünge und sorgt für eine Verdickung des Gebärmutterschleims. Die hormonelle Empfängnisverhütung nutzt diese Effekte der Hormone und verändert den jeweiligen Hormonspiegel so, dass keine Befruchtung einer Eizelle möglich ist.
Nach Absetzen der Verhütungsmittel normalisieren sich alle körperlichen Funktionen und die Fruchtbarkeit ist wieder hergestellt.
Je nach Art des Gestagens unterscheidet man heutzutage zwei Arten der Minipille. Die klassischen Minipillen-Präparate verwenden als Wirkstoff das Gestagen Levonorgestrel oder wie die Minipille Micronovoum das Gestagen Norethisteron. Diese Gestagene bewirken in erster Linie die Verdickung des Zervixschleims und verhindern den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Bei diesen Präparaten ist eine regelmäßige und pünktliche Einnahme für die Verhütung unumgänglich.
Eine "moderne Minipille" wie Cerazette basiert dagegen auf dem Gestagen Desogestrel in einer etwas höheren Dosierung. Dieses Hormon unterbindet zusätzlich den Eisprung und erfordert dadurch eine weniger strenge Einnahmedisziplin.
Die Pille ist die bekannteste und am weitesten verbreitete Methode der hormonellen Kontrazeption. Neben der Minipille und der Mikropille gibt es jedoch noch weitere Verhütungsmethoden, die auf hormonellen Wirkstoffen basieren. Dazu zählen:
Alle diese Verhütungsmethoden sind nicht wie die Pille als Präparat oral einzunehmen, sondern am oder im Körper zu platzieren bzw. injizieren. Als Art der Notfallverhütung gibt es außerdem die so genannte Pille danach. Dieser ist es möglich, bis zu fünf Tage nach dem Geschlechtsverkehr noch eine mögliche Schwangerschaft zu verhindern.
Als östrogenfreie Präparate eignen sich Minipillen besonders gut für Frauen, die eine hormonelle Verhütung wünschen, aber keine Östrogene vertragen. Das gilt zum Beispiel für:
Im Unterschied zu Östrogenen nehmen Gestagene keinen Einfluss auf die Zusammensetzung und die Menge der Muttermilch. Das Gestagen gelangt nur in minimalen Spuren in die Muttermilch und hat so keinen negativen Einfluss auf die Entwicklung des Kindes.
Hormonelle Empfängnisverhütung gibt es, seitdem 1960 die Antibabypille in den USA auf den Markt kam. Die Einführung der Pille in Europa folgte 1961. Mit diesem Produkt war es der Frau möglich, sich erstmals eigenständig vor einer ungewollten Schwangerschaft zu schützen, wodurch sich die Pille zu dem beliebtesten und am häufigsten verwendeten Verhütungsmittel entwickelte.
Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung entschieden sich im Jahr 2011 55 Prozent aller Erwachsenen bei der Wahl des Verhütungsmittels für die Pille. Dabei spielt die Minipille jedoch eine untergeordnete Rolle. Sie kommt vor allem dann als Alternative für die klassische Mikropille in Betracht, wenn die Frau Östrogene nicht verträgt oder während der Stillzeit hormonell verhüten möchte.
Wie nahezu alle Medikamente reagieren eventuell auch orale Kontrazeptiva wie die Minipille mit anderen medizinisch wirksamen Präparaten. Das gilt vor allem für die gleichzeitige Einnahme bestimmter Antibiotika, Antimalariamittel, Antiepileptika und Chemotherapeutika, die manchmal die empfängnisverhütende Wirkung der Minipille hemmen. Eine ausführliche Auskunft gibt hierzu der Beipackzettel des Präparats.
Bei Unsicherheiten ist die zusätzliche Anwendung nichthormonaler Barrieremethoden (Kondom, Diaphragma) empfehlenswert sowie eine Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker. Ebenso einen Einfluss auf die Wirksamkeit der Minipille haben oft Magen-Darm-Infektionen mit Durchfall und Erbrechen, da sie häufig die Aufnahme der Wirkstoffe verhindern oder reduzieren.
Die Minipille bietet einen sicheren Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft. Die Einnahme ist unkompliziert und die kleinen Tablettenverpackungen lassen sich leicht überall mit hinnehmen, auch in den Urlaub.
Durch die niedrige Wirkstoffdosierung und den gleichzeitigen Verzicht auf Östrogene ist die Minipille auch während der Stillzeit geeignet und Nebenwirkungen sind minimal. Positive Auswirkungen der Einnahme sind außerdem oftmals verminderte Regelschmerzen und eine reduzierte Stärke der Regelblutung. Der empfängnisverhütende Schutz ist durch ein Absetzen des Präparats jederzeit wieder aufzuheben. Dazu hat die Minipille keinen Einfluss auf die Fruchtbarkeit der Frau.
Um die Sicherheit verschiedener Verhütungsmethoden miteinander zu vergleichen, entwickelte der amerikanische Biologie Raymond Pearl einen Index. Dem so genannten Pearl-Index liegen statistische Erhebungen zu jeder Verhütungsmethode zugrunde. Diese geben an, wie viel Prozent der Frauen im Zeitraum von einem Jahr bei Anwendung der jeweiligen Methode und regelmäßigem Geschlechtsverkehr ungewollt eine Schwangerschaft entwickeln.
Das bedeutet: Umso niedriger der Pearl-Index, umso sicherer ist die Verhütungsmethode. Umgekehrt zeigt ein hoher Pearl-Index eine höhere Wahrscheinlichkeit an, trotz Verhütung eine Schwangerschaft auszubilden.
Der Pearl-Index für die klassische Minipille liegt im Falle einer korrekten Einnahme bei 0,5. Durch das nur schmale Zeitfenster für die Einnahme und die daraus resultierenden Einnahmefehler beträgt der Wert in der Praxis jedoch etwa 3 bis 4. Die moderne Minipille hat einen noch niedrigeren Pearl-Index von 0,14 bis 0,4. Beide Arten der Minipille gelten damit als sehr sichere Verhütungsmittel.
Zum Vergleich: Der Pearl-Index für die Mikropille liegt bei 0,1 bis 0,9, bei Kondomen bei 2 bis 12. Ganz ohne Verhütung beträgt der Pearl-Index bei etwa 20-jährigen Frauen 85. Dieser Wert nimmt mit zunehmendem Alter ab. Bei 35-jährigen Frauen beträgt er nur noch 50, bei 40-jährigen Frauen 30 und liegt nach der Menopause bei Null.
Die Minipille ist regelmäßig in einem 24-Stunden-Rhythmus einzunehmen. Erfolgt die erste Einnahme an Tag eins der Menstruation, ist die empfängnisverhütende Wirkung unmittelbar gegeben. Bei einer Ersteinnahme zwischen Tag zwei und fünf der Periode ist in den folgenden sieben Tagen die zusätzliche Verhütung mit einer Barrieremethode (Kondom oder Diaphragma) erforderlich.
Die Einnahme erfolgt durchgängig. Anders als bei der Mikropille gibt es bei der Anwendung keine einwöchige Einnahmepause. Durch die niedrige Dosierung des Wirkstoffs ist es zudem erforderlich, regelmäßig die Einnahme alle 24 Stunden genau einzuhalten, damit der Empfängnisschutz zuverlässig besteht.
Bei der klassischen Minipille mit dem Wirkstoff Levonorgestrel beeinträchtigt bereits eine um mehr als drei Stunden verspätete Einnahme die Wirkung. Die moderne Minipille mit dem Gestagen Desogestrel gewährt auch bei einer verspäteten Einnahme von bis zu zwölf Stunden noch den vollen Empfängnisschutz.
Cerazette und Micronovum sind effektive, gut verträgliche Mini-Pillen zur Verhütung. Die Präparate sind verschreibungspflichtig und ohne Rezept nicht in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich, sodass eine virtuelle Sprechstunde mit unserem Arzt notwendig ist. Sie müssen im Rahmen dieser Sprechstunde lediglich einen medizinischen Fragebogen ausfüllen, welcher im Anschluss vom Arzt gesichtet wird. Nachdem wir Ihnen ein Rezept für das jeweilige Mittel ausgestellt haben, wird der Versand vorbereitet.
Über genanntes Patientenformular erfasst 121doc alle Gesundheitsdaten, die in Bezug auf eine Behandlung mit dem jeweiligen Arzneimittel relevant sind. Unsere Ärzte überprüfen Ihre Angaben und stellen fest, ob das gewählte Präparat für Sie geeignet ist. Eine Zusendung des Medikaments ist nur nach Zustimmung des überprüfenden Arztes möglich.
Haben Sie Ihr Rezept erhalten, werden die Informationen an unsere Apotheke weitergegeben. Im Anschluss erhalten Sie eine Nachricht per Email, welche alle notwendigen Informationen (inklusive Lieferzeitpunkt) enthält. Die Medikamente werden bei Bestellungen bis 17.30 Uhr noch am gleichen Werktag aus der hauseigenen Apotheke versandt. Per 24 Stunden Lieferung mit UPS können Sie das Medikament bereits am nächsten Werktag in Empfang nehmen.
Unsere Patienten schätzen den einfachen und schnellen Service unserer Online Klinik, welcher den Gang zum Arzt und die Abholung des Medikaments in der Apotheke erspart. Unser Online Service steht Ihnen rund um die Uhr zur Verfügung und ist nicht gebunden an Öffnungs- oder Ausfallzeiten lokaler Praxen und Apotheken.
Wir wahren die ärztliche Schweigepflicht, was sich in allen Konsultations- und Bestellschritten widerspiegelt. Vom Schutz Ihrer Patientendaten, über eine diskrete und neutrale Verpackung Ihres Medikaments, bis hin zur frei wählbaren Zahlungsmethode.
Unser Service beinhaltet immer eine ärztliche Sprechstunde, in der Sie ein Rezept für ein geeignetes Medikament erhalten können. Wir versenden ausschließlich Originalmedikamente von Markenherstellern. Anbieter, welche Ihnen rezeptpflichtige Medikamente ohne eine ärztliche Beratung und gültiges Rezept anbieten, sollten unter allen Umständen gemieden werden. Hormonelle Verhütungsmittel unterliegen der Rezeptpflicht - es ist nicht möglich das Medikament ohne Rezept online zu kaufen.
Unsere Konsultationen bestehen aus Fragen zu Ihrer allgemeinen Gesundheit (z.B. Blutdruckwerte, medizinische Vorgeschichte) sowie spezifischen Fragen in Bezug auf Ihre ausgewählte Behandlung. Zusätzlich erfragen wir relevante persönliche Daten, um Zahlung und Lieferung abzuwickeln.
Alle Fragen sind notwendig und Ihre Antowrten werden nicht an Dritte weitergebeben. Lediglich unsere Ärzte haben Zugang zu Ihren medizinischen Informationen.